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Das vorherrschende Thema der gemeinsamen Geschichte ist die Migration. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im bayerisch-böhmischen Grenzraum zu einem dramatischen Wandel der Bevölkerung. In den Jahren 1945-1948 wurden mehr als eine Million Deutsche aus der Tschechoslowakei ausgesiedelt, die überwiegend in Bayern ihre neue Heimat fanden und hier zum sog. „vierten Stamm“ wurden. Aber auch viele Tschechen waren im Zusammenhang mit dem neu etablierten nicht-demokratischen Regime in der Tschechoslowakei von der Migration betroffen. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten im Februar 1948 und dann noch einmal verstärkt nach der “brüderlichen Hilfe“, also dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes 1968 flohen viele über die danach hermetisch verriegelte bayerisch-tschechische Grenze, um anderswo in Freiheit und nach eigenen Vorstellungen leben zu können. Hier war die unversöhnliche Zweiteilung der Welt in die ideologisch aufeinanderprallenden Blöcke des Westens und des Ostens direkt spürbar und greifbar, verkörpert durch den sog. „Eisernen Vorhang“. Bayern gehörte in die westliche, demokratische Welt, die Tschechoslowakei ins östliche, nicht-demokratische Lager. Infolge der gewaltsamen Separation des zuvor auf natürliche Weise durchlässigen nachbarschaftlichen Raumes verhedderten sich die bisher funktionierenden Netzwerke, die nebeneinander verlaufenden Wege gingen auseinander, die seit Jahrhunderten geknüpften Beziehungen zerrissen. Im ausgehenden 20. Jahrhundert öffnete sich im Zuge der umwälzenden Veränderungen in Mittel- und Osteuropa mit dem Zerfall des sog. Ostblocks die deutsch-tschechische Grenze wieder und die immer da gewesenen, aber in Vergessenheit geratenen grenzüberschreitenden Kontakte werden wieder geknüpft, verbessert und gefestigt.
Im Folgenden können Sie sich die Schicksale und Lebensgeschichten der Menschen, die durch diese Ereignisse beeinflusst wurden, anschauen.